
bts photoshooting

model Lea Berger

FETZEN
Carla Wirths
FETZEN ist ein lokales Kreislaufmodell, das auf die Wiederverwendung alter Schuhe setzt. Schuh und Sohle, bestehend aus recyclebarer TPU Membran, werden zusammengeschweißt. Das System kann durch Teile wie Stiefelschaft, Verschlüsse oder partielle Verstärkungen ergänzt werden. Oberflächenstrukturen können durch Prägungen eingebracht werden. Die Membrankammern werden per Luftstrom mit dem heterogenen Schuhsohlen-Granulat befüllt. So kann dieses ohne Binder und ohne Qualitätsverlust weiterverwendet werden. Das Projekt
schließt sich an die Infrastruktur der Recyclinghöfe an. Wenn der FETZEN nicht mehr getragen wird, kann er über Sammelstellen dorthin zurückgesendet werden. Membran und Granulat werden getrennt und in einen neuen Schuh verwandelt, der flexibel an Trends anpassbar ist.
FETZEN is a local circular model that relies on the reuse of old shoes. The shoe and sole, consisting of a recyclable TPU membrane, are welded together. The system can be supplemented with parts such as boot shafts, closures or partial reinforcements. Surface structures can be embossed. The membrane chambers are filled with the heterogeneous shoe sole granulate using an air flow. This allows it to be reused without a binder and without any loss of quality. The project is linked to the infrastructure of the recycling centers. When the FETZEN is no longer worn, it can be returned there via collection points. The membrane and granulate are separated and transformed into a new shoe that can be flexibly adapted to trends.

shoe sole granulate

welded and filled prototypes
Durch schnellen Konsum, wie wir ihn aus der Fashion- und Sneakerindustrie kennen, entstehen enorme Mengen an Abfall. Wer trägt die Verantwortung für ihre Entsorgung? Zu Beginn des Prozesses stellte sich die Frage, welche Möglichkeiten wir in der Wiederverwendung von Sneakern überhaupt haben. Bei Recycling Programmen wie Nike Grind, werden bisher maximal 30% der Altstoffe mit Virgin Material vermischt, um den Anforderungen gerecht zu werden. Diese sind beträchtlich, da Schuhe einer enormen Belastung aber gleichzeitig auch Flexibilität ausgesetzt sind. Zudem muss der Verschleiß minimiert werden.
Für Schuhe werden in großem Stil High-Performance Materialien eingesetzt - können wir ihre Vorteile nach der Nutzung des Schuhs irgendwie weiter nutzen? Denn die Nutzung ist oftmals von kurzer Dauer. Trotzdem stehen wir auch bei ihrer korrekten Entsorgung vor ungelösten Fragen. Ein Zusammenspiel aus Recycling und Neuproduktion kann funktionieren, wenn wir uns an den Möglichkeiten bedienen, die wir schon haben und diese anschließend erweitern. So entschied ich mich für die Arbeit mit dem Schuhsohlen-Granulat. Um Wege zu finden, möglichst energieefizient und monomateriell zu arbeiten, untersuchte ich Formen der Bindung von Schuhsohlen-Granulat, ob durch biologisch abbaubare Binder oder Ordnungssysteme, wie Membranen.
Fast consumption, as we know it from the fashion and sneaker industry, produces enormous amounts of waste. Who is responsible for their disposal? At the beginning of the process, the question arose as to what options we have for reusing sneakers. In recycling programs such as Nike Grind, a maximum of 30% of used materials are mixed with virgin material in order to meet the requirements. These are considerable, as shoes are exposed to enormous stress but are also flexible at the same time. Wear and tear must also be minimized.
High-performance materials are used on a large scale for shoes - can we somehow continue to benefit from their advantages after the shoe has been used? After all, their use is often short-lived. Nevertheless, we still face unresolved issues when it comes to their correct disposal. A combination of recycling and new production can work if we make use of the possibilities we already have and then expand them. So I decided to work with shoe sole granulate. In order to find ways to work as energy-efficiently and mono-materially as possible, I investigated forms of binding shoe sole granulate, whether through biodegradable binders or organizing systems such as membranes.
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Um die Komponenten anschließend wieder trennen zu können, entschied ich mich dann für eine schweissbare, elastische Membran, bestehend aus TPU. So können alle Bestandteile der Membran gemeinsam recycelt und in eine neue Form gebracht werden. Es entstanden viele Prototypen und Formmodelle, um Eigenschaften der Membran, mit und ohne Füllung, auszutesten. Wichtig war es, das passende Schnittmuster zu entwerfen, um ein einfaches Befüllen per Luftstrom, aber auch einen sicheren und bequemen Tragekomfort zu ermöglichen. Das Granulat darf sich vor allem nicht in der Umwelt freisetzen. Durch partielle Verstärkungen an häufig beanspruchten Stellen des Schuhs können Beschädigungen vorgebeugt werden. Die Dimensionen des Schnittmuster im Befüllten Zustand variieren zudem, je nach zweidimensionaler Vorlage. Dies zu berücksichtigen, war eine Herausforderung im Prozess. Durch das An- und Aufschweissen sowie das Thermoformen und Prägen der Sohle und Membran ergeben sich zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten. Die Farbe des FETZEN wird ausschließlich vom Recycling-Granulat bestimmt, damit die farblose Membran problemlos recycelt werden kann. Kund*innen haben so viele Möglichkeiten der Individualisierung. Es entsteht ein lokales Kreislaufmodell, das Ressourcen spart, und flexibel an aktuelle Trends und reales Konsumverhalten angepasst werden kann.
In order to be able to separate the components again afterwards, I then decided on a weldable, elastic membrane made of TPU. This means that all the components of the membrane can be recycled together and formed into a new shape. Many prototypes and mold models were created to test the properties of the membrane, with and without filling. It was important to design the right pattern to allow easy filling by airflow, but also to ensure safe and comfortable wearing. Above all, the granules must not be released into the environment. Damage can be prevented by partial reinforcements in frequently stressed areas of the shoe. The dimensions of the pattern when filled also vary depending on the two-dimensional template. Taking this into account was a challenge during the process. Welding on, thermoforming and embossing the sole and membrane provide additional design options. The color of the FETZEN is determined exclusively by the recycled granulate so that the colorless membrane can be easily recycled. This gives customers many customization options. The result is a local circular model that saves resources and can be flexibly adapted to current trends and real consumer behavior.


the boot can be send back, get recycled or refilled


bts photoshooting

model Lea Berger

FETZEN
Carla Wirths
FETZEN ist ein lokales Kreislaufmodell, das auf die Wiederverwendung alter Schuhe setzt. Schuh und Sohle, bestehend aus recyclebarer TPU Membran, werden zusammengeschweißt. Das System kann durch Teile wie Stiefelschaft, Verschlüsse oder partielle Verstärkungen ergänzt werden. Oberflächenstrukturen können durch Prägungen eingebracht werden. Die Membrankammern werden per Luftstrom mit dem heterogenen Schuhsohlen-Granulat befüllt. So kann dieses ohne Binder und ohne Qualitätsverlust weiterverwendet werden. Das Projekt
schließt sich an die Infrastruktur der Recyclinghöfe an. Wenn der FETZEN nicht mehr getragen wird, kann er über Sammelstellen dorthin zurückgesendet werden. Membran und Granulat werden getrennt und in einen neuen Schuh verwandelt, der flexibel an Trends anpassbar ist.
FETZEN is a local circular model that relies on the reuse of old shoes. The shoe and sole, consisting of a recyclable TPU membrane, are welded together. The system can be supplemented with parts such as boot shafts, closures or partial reinforcements. Surface structures can be embossed. The membrane chambers are filled with the heterogeneous shoe sole granulate using an air flow. This allows it to be reused without a binder and without any loss of quality. The project is linked to the infrastructure of the recycling centers. When the FETZEN is no longer worn, it can be returned there via collection points. The membrane and granulate are separated and transformed into a new shoe that can be flexibly adapted to trends.

shoe sole granulate

welded and filled prototypes
Durch schnellen Konsum, wie wir ihn aus der Fashion- und Sneakerindustrie kennen, entstehen enorme Mengen an Abfall. Wer trägt die Verantwortung für ihre Entsorgung? Zu Beginn des Prozesses stellte sich die Frage, welche Möglichkeiten wir in der Wiederverwendung von Sneakern überhaupt haben. Bei Recycling Programmen wie Nike Grind, werden bisher maximal 30% der Altstoffe mit Virgin Material vermischt, um den Anforderungen gerecht zu werden. Diese sind beträchtlich, da Schuhe einer enormen Belastung aber gleichzeitig auch Flexibilität ausgesetzt sind. Zudem muss der Verschleiß minimiert werden.
Für Schuhe werden in großem Stil High-Performance Materialien eingesetzt - können wir ihre Vorteile nach der Nutzung des Schuhs irgendwie weiter nutzen? Denn die Nutzung ist oftmals von kurzer Dauer. Trotzdem stehen wir auch bei ihrer korrekten Entsorgung vor ungelösten Fragen. Ein Zusammenspiel aus Recycling und Neuproduktion kann funktionieren, wenn wir uns an den Möglichkeiten bedienen, die wir schon haben und diese anschließend erweitern. So entschied ich mich für die Arbeit mit dem Schuhsohlen-Granulat. Um Wege zu finden, möglichst energieefizient und monomateriell zu arbeiten, untersuchte ich Formen der Bindung von Schuhsohlen-Granulat, ob durch biologisch abbaubare Binder oder Ordnungssysteme, wie Membranen.
Fast consumption, as we know it from the fashion and sneaker industry, produces enormous amounts of waste. Who is responsible for their disposal? At the beginning of the process, the question arose as to what options we have for reusing sneakers. In recycling programs such as Nike Grind, a maximum of 30% of used materials are mixed with virgin material in order to meet the requirements. These are considerable, as shoes are exposed to enormous stress but are also flexible at the same time. Wear and tear must also be minimized.
High-performance materials are used on a large scale for shoes - can we somehow continue to benefit from their advantages after the shoe has been used? After all, their use is often short-lived. Nevertheless, we still face unresolved issues when it comes to their correct disposal. A combination of recycling and new production can work if we make use of the possibilities we already have and then expand them. So I decided to work with shoe sole granulate. In order to find ways to work as energy-efficiently and mono-materially as possible, I investigated forms of binding shoe sole granulate, whether through biodegradable binders or organizing systems such as membranes.
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Um die Komponenten anschließend wieder trennen zu können, entschied ich mich dann für eine schweissbare, elastische Membran, bestehend aus TPU. So können alle Bestandteile der Membran gemeinsam recycelt und in eine neue Form gebracht werden. Es entstanden viele Prototypen und Formmodelle, um Eigenschaften der Membran, mit und ohne Füllung, auszutesten. Wichtig war es, das passende Schnittmuster zu entwerfen, um ein einfaches Befüllen per Luftstrom, aber auch einen sicheren und bequemen Tragekomfort zu ermöglichen. Das Granulat darf sich vor allem nicht in der Umwelt freisetzen. Durch partielle Verstärkungen an häufig beanspruchten Stellen des Schuhs können Beschädigungen vorgebeugt werden. Die Dimensionen des Schnittmuster im Befüllten Zustand variieren zudem, je nach zweidimensionaler Vorlage. Dies zu berücksichtigen, war eine Herausforderung im Prozess. Durch das An- und Aufschweissen sowie das Thermoformen und Prägen der Sohle und Membran ergeben sich zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten. Die Farbe des FETZEN wird ausschließlich vom Recycling-Granulat bestimmt, damit die farblose Membran problemlos recycelt werden kann. Kund*innen haben so viele Möglichkeiten der Individualisierung. Es entsteht ein lokales Kreislaufmodell, das Ressourcen spart, und flexibel an aktuelle Trends und reales Konsumverhalten angepasst werden kann.
In order to be able to separate the components again afterwards, I then decided on a weldable, elastic membrane made of TPU. This means that all the components of the membrane can be recycled together and formed into a new shape. Many prototypes and mold models were created to test the properties of the membrane, with and without filling. It was important to design the right pattern to allow easy filling by airflow, but also to ensure safe and comfortable wearing. Above all, the granules must not be released into the environment. Damage can be prevented by partial reinforcements in frequently stressed areas of the shoe. The dimensions of the pattern when filled also vary depending on the two-dimensional template. Taking this into account was a challenge during the process. Welding on, thermoforming and embossing the sole and membrane provide additional design options. The color of the FETZEN is determined exclusively by the recycled granulate so that the colorless membrane can be easily recycled. This gives customers many customization options. The result is a local circular model that saves resources and can be flexibly adapted to current trends and real consumer behavior.


the boot can be send back, get recycled or refilled



